Schutz vor Hackern, Bots und Spammern dank 10 WordPress Regeln

WordPress mit 10 einfachen Schritten sicher verwenden

Das im Jahr 2003 erschienene Blogsystem WordPress erfreut sich immer größer werdender Beliebtheit unter den Betreibern von Internetseiten. Während bis 2010 der Markt unter den Content Management Systemen noch relativ gleichmäßig aufgeteilt war, verschiebt sich das Bild seitdem immer mehr in Richtung des hochflexiblen und einfach zu bedienenden WordPress. Aktuell liegt der Anteil der auf WordPress basierenden Internetseiten laut CMScrawler.com bei weltweit 36%, während die früheren Platzhirsche Typo3 und Joomla zusammen nur noch auf einen Marktanteil von knapp 30% kommen.

WordPress und die Hacker – Mit der Bekanntheit kommt die Gefahr

Diese positive Entwicklung birgt leider auch einen entscheidenden Nachteil: Verbreitet sich ein System flächendeckend und kann sogar Konkurrenten verdrängen, so steigt es auch in der Beliebtheit bei potentiellen Hackern. Genau aus diesem Grund sollte immer auch das Thema Sicherheit bei der Verwendung von WordPress Beachtung finden.

Im Folgenden möchten wir Ihnen in zehn Punkten die elementarsten Schritte zur Erhöhung der Sicherheit für auf WordPress basierende Internetseiten näherbringen.

Zehn Faustregeln, die die Sicherheit eines WordPress Systems erhöhen

Bereits bei der Installation eines WordPress Systems gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten. Als erstes wird der Anwender nach dem Namen der anzulegenden Datenbank gefragt. Dieser Name sollte mit Bedacht gewählt werden. Grundsätzlich sollte der Datenbankname nicht so schnell zu erraten sein; eine schlechte Wahl wäre zum Beispiel Ihr Firmenname oder gar Ihr Nachname.

Im Anschluss daran muss der Nutzername des Administrators gewählt werden. Wird dieser bei der Installation nicht geändert, so heißt der Administratorzugang immer „admin“. Genau darauf spekulieren Angreifer, welche sich bspw. über einen Brute-Force-Angriff Zutritt zum System verschaffen wollen. Dieser Grundsatz gilt natürlich nicht nur für die Wahl des Administratorzugangs, sondern für alle Benutzer eines WordPress Systems. Natürlich sollte man im Zuge dessen auch die Wahl der Passwörter genau überdenken. Je komplizierter das Passwort, desto größer wird der Aufwand, es zu erraten. Dieser Ansatz gilt ebenso für die Wahl des Datenbank-Präfixes, welches direkt nach dem Administratorzugang eingegeben werden kann.

Regel 1 – Datenbanknamen und Präfixe, sowie Benutzernamen und Passwörter mit Bedacht wählen, Benutzerpasswörter regelmäßig ändern.

Im Anschluss an diesen Schritt sollten die in der Konfigurationsdatei hinterlegten „Authentication Unique Keys and Salts“ eingetragen werden. Je komplexer diese Schlüssel gewählt werden, desto sicher sind zum Beispiel die in den Cookies abgelegten Daten.

Regel 2 – „Authentication Unique Keys and Salts“ eintragen, um die Sicherheit von Sessiondaten zu erhöhen.

In zehn Schritten zu mehr Sicherheit im WordPressDie Installation von WordPress ist damit abgeschlossen und kann nun weiter angepasst werden. Jedoch möchten wir an dieser Stelle noch einmal grundsätzlich Bezug auf die Serverkonfiguration nehmen. Ein gut konzipiertes WordPress System allein reicht heutzutage nicht aus, um Sicherheit zu gewährleisten, da auch die Konfiguration von Webservern Sicherheitslücken aufweisen kann.

Damit sind im Speziellen folgende Punkte gemeint: Dateiberechtigungen und FTP-Zugänge, Erreichbarkeit der Datenbanken von außen, Sperren von nicht benötigten Ports. All diese Schritte sollten Beachtung finden, da Sie sonst die Sicherheit Ihrer Internetseite mit einer unzureichenden Serverkonfiguration unterminieren würden.

Regel 3 – Serverkonfiguration prüfen und gegebenenfalls anpassen.

Im Anschluss daran sollte das Template ausgewählt oder auch ggf. nachinstalliert werden. Ist dieser Schritt abgeschlossen, kann die WordPress-Installation mit Inhalten gefüllt werden. Alle weiteren sicherheitsrelevanten Maßnahmen sind recht einfach erklärt.

Verwenden Sie für Ihr WordPress-System im Zweifel keine Plugins von Drittanbietern. WordPress selbst gilt als sehr sicheres System; in der Praxis zeigt sich jedoch oft folgendes Problem. Wird die Funktionalität einer WordPress-Seite mit Plugins erweitert bzw. weisen die verwendeten Plugins sicherheitstechnische Schwachstellen auf, so können Angreifer die verwendeten Plugins auslesen und genau diese Schwachstellen für einen Angriff nutzen.

Regel 4 – Verwenden Sie für Ihr WordPress-System keine Plugins von Drittanbietern.

Wurde auch dieser Aspekt beachtet, sollte sich der Anwender mit der Thematik automatischer Backups beschäftigen. In diesem Bereich gibt es unzählige Erweiterungen für WordPress. Es empfiehlt sich aus den eben beschriebenen Gründen die Verwendung offizieller Plugins. Backups sind sehr wichtig; sollte es einem Angreifer trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gelingen, in das System einzudringen, so kann eventuell entstandener Schaden mittels Backup recht schnell wieder behoben werden.

Regel 5 – Führen Sie regelmäßig automatische oder händische Backups Ihrer Internetseite durch.

Sicherheitskopien in Form von Backups sind auch für den nächsten, wichtigen Punkt Voraussetzung. Da WordPress selbst einer stetigen Weiterentwickelung unterliegt, hat dies zur Folge, dass es in regelmäßigen Abständen Updates für das Grundsystem selbst gibt. Diese sind für die Wahrung der Sicherheit am wichtigsten. Werden Schwachstellen von den Entwicklern erkannt, so werden diese in der Regel mit genau solchen Aktualisierungen behoben. Bevor diese Updates durchgeführt werden, sollten Sie unbedingt ein Backup Ihrer Internetseite erstellen und im Anschluss alle Plugins deaktivieren. Danach kann der eigentliche Updateprozess durchgeführt werden.

Regel 6 – Führen Sie regelmäßige Updates durch.

Ein weiterer Schritt zur Erhöhung der Sicherheit ist die Verwendung sogenannter Sicherheitsplugins für WordPress selbst. Mittels solcher Plugins ist es auch für technisch weniger versierte Anwender ohne Probleme möglich, potentielle Sicherheitslücken zu erkennen. Es empfiehlt sich also unbedingt, ein solches Plugin zu nutzen und regelmäßig auszuführen. In der Praxis haben sich Plugins wie Wordfence oder auch All In One WP Security & Firewall bewährt, diese können wir Ihnen aus zahlreichen praktischen Erfahrungen heraus empfehlen.

Regel 7 – Verwenden Sie Sicherheitsplugins für Ihre WordPress Installation.

Auch der Zugang zum Backend kann mittels einer htaccess-Datei auf zum Beispiel eine Auswahl von IP-Adressen begrenzt werden. Diese Beschränkung der Erreichbarkeit des Backends ist für viele Internetseiten sicherlich eine gute Wahl. Einige Betreiber von WordPress-Seiten limitieren darüber hinaus auch die Anzahl der fehlerhaften Logins. Diese Funktionalität kann bspw. über die zuvor genannten Sicherheitsplugins leicht realisiert werden.
Regelmäßigen backuppen, zeitnahes updaten und keine Plugins von Drittanbietern

Regel 8 – Backend-Erreichbarkeit und fehlerhafte Loginversuche begrenzen.

Eine weitere Möglichkeit potentiellen Angreifern das Eindringen in ein System zu erschweren, ist das Ausblenden von WordPress-spezifischen Informationen. Damit ist nicht nur die verwendete WordPress-Version selbst gemeint, sondern auch verwendete Plugins und Templates.

Das Konzept nennt sich „Security by Obscurity“, meint also um Sicherheit durch Unklarheit, und hat das Ziel, dem Angreifer keine konkreten Informationen mehr zum verwendeten WordPress selbst aus dem Quelltext herauslesen zu lassen. Genau dieser Schritt ist oftmals das erste, was ein Angreifer durchführt. Um ein System zu knacken, muss ein Außenstehender genau wissen, welches System mit welchen Erweiterungen genutzt wird. Auch diese Funktionalität kann mittels zuvor genannter Sicherheitsplugins umgesetzt werden.

Regel 9 – WordPress-spezifische Informationen aus dem Quelltext entfernen.

Ein weiteres in der Praxis bekanntes Problem ist das Thema Spam. Dieser tritt heute nicht mehr nur in Form von E-Mails auf, sondern findet durch massenhafte Kommentare und Anfragen auch auf Internetseiten statt. Um diesem Problem Herr zu werden, empfiehlt sich die Verwendung eines Anti-Spam-Plugins. Diese fügen in der Regel Captcha-Abfragen in Formulare ein, sodass ein automatisierter Spamangriff nicht mehr möglich ist.

Regel 10 – Spam-Angriffen frühzeitig durch Verwendung von Anti-Spam-Plugins vorbeugen.

Sind alle diese Regeln beachtet worden, kann man davon ausgehen, dass die prinzipielle Sicherheit einer Internetseite gewährleistet werden kann. Realistisch betrachtet gilt jedoch auch dann die Maßgabe: „Kein System ist wirklich zu einhundert Prozent sicher“. Dies gilt natürlich auch für WordPress. Der Unterschied liegt jedoch im Detail. Präsentiert man Angreifern alle benötigten Informationen auf einem Silbertablett, um sich letztlich leichter angreifbarer zu machen, oder möchte ich genau dies verhindern?